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7. April 2010 3 07 /04 /April /2010 21:38

Die Jungfernfahrt

Hier in Sousa ist der BMW ein Muss für jeden der etwas auf sich hält. Unser Concierge zum Verlieben war bis jetzt auch der Meinung, dass er kein richtiges Leben führt und hatte unter anderem mit Albert gelegentlich im Internet nach schönen Exemplaren Ausschau gehalten.

100405_BMW_3.jpgAls wir vorgestern vom Laufen kamen war es dann soweit. Auf dem Parkplatz stand ein mit voller Brust geschwellter Concierge mit einem Kumpel und präsentiert uns sein neues Familienmitglied, wahrscheinlich sogar Oberhaupt. Ein knapp zehn Jahre alter BMW 328i . Von außen gab es außer der gebrochenen Frontscheibe, aber das ist hier anscheinend auch eine Art Statussymbol, für uns nicht auszusetzen, im Gegenteil ein wahrlich gepflegtes Auto.

Natürlich sagten wir ja, als uns Concie zur ersten Spitztour, des soeben erstandenen Wagens, einlud. Die beiden Einheimischen nahmen vorne Platz und wir zwei Ausländer hüpften hinten rein. Sichtlich begeistert und gemächlich wurde das neue Goldstück durch Sousa kutschiert und Concie, den ich auf Ende Vierzig schätze wurde mit jedem gefahrenen Kilometer ca. 4 Jahre jünger vor Freude, dass sein Leben eine neue Zeitrechnung erfahren hat. (Im Kilometer 1 nach BMW oder so).

Als wir in die lange Grade zum Hotel einbogen, musste er ca. 18 Jahre alt sein und es stach ihm der Hafer. Es war Zeit den Tiger aus dem Tank zu holen und Concie drückte das Gaspedal runter. Selber erschrocken von der Kraft seines neuen Wegbegleiters, wurden wir leicht in die Sitze gepresst. Die Kontraktion kaum bändigend, begann der Bolide zu zittern und der Fahrer leicht die Kontrolle über die Lenkung zu verlieren. Vier Meter breite Straße links eine Häuserwand, rechts der Hafenumzäunung aus Beton und Metall. Aber Concie schaffte es das leichte Schlingern mit aller Kraft unter Kontrolle zu kriegen. Nun war die Bestie gebändigt und er wollte seinen Sieg auskosten und trat noch beherzter auf das Gaspedal. Und während der Wagen mit seinen gefühlten weit über 200 Pferdestärken auf quasi Lichtgeschwindigkeit beschleunigte, bemerkte man kaum die hinterlistige Kamikaze-Katze, die ebenfalls aus ihrer einen Katzen-Stärke alles herausholte und gezielt in den rechten Vorderreifen einschlug.

Wuuuuummmmmmssssss!!!

Volltreffer. So ein Biest, wie kann man nur so sein und unserm Concie bei seiner Jungfernfahrt so hinterhältig den Spaß verderben. Albert und ich waren entsetzt über die unbändige Aggression, die in dieser Katze gesteckt haben muss. Wir sind uns allerdings nicht sicher, ob der Anschlag uns als Schengen-Bürger galt oder eventuell ein Zeichen gesetzt werden sollte, um auf die schlechten örtlichen Zustände der Katzenbewegung hinzuweisen. Auf jeden Fall ein drastisches Mittel zum Erreichen seiner Ziele.

100405_BMW_4.jpgNachdem wir die letzten Meter zum Parkplatz ausgerollt waren, stieg Concie sichtlich geknickt und mit hängenden Schultern aus seinem Catkiller. Er versichert uns, dass es für Ihn das erste Mal gewesen ist, dass er eine Katze überfahren hat und wir versicherten Ihm, dass es für die Katze trotz ihrer sieben Leben (die sind garantiert alle bei dieser Detonation drauf gegangen) wohl ebenfalls das Erste Mal war. Concie durfte am blutigen Reifen feststellen, dass die innere Plastikverkleidung des Randkastens demoliert war. Nur ein wenig aufheitern konnte ihn unsere Beteuerung, dass die Mieze immerhin von einem BMW und nicht von einem popligen KIA (so einen fahren wir) in die ewigen Jagdgründe geschickt wurde. Das hat doch noch Style.

Seit diesem Abend kommt Concie die 800 Meter von seinem Haus wieder mit dem alten Auto zur Arbeit.

Sicher ist sicher.

 

 

 

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Kommentare

S
<br /> och menno - das ist gar nicht komisch, die arme Mietze ... aber komischerweise kicher ich trotzdem die ganze Zeit ;-)<br /> <br /> <br />
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M
<br /> <br /> Wir haben auch lange versucht die Beherrschung zu bewahren, aber bei der<br /> Verabschiedung sind wir dann doch in Lachen ausgebrochen. Natürlich hast du recht, arme Mietze und gar nicht lustisch :-)<br /> <br /> <br /> <br />

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