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4. Oktober 2010 1 04 /10 /Oktober /2010 18:02

In der Warteschlange zur Handgepäckskontrolle am Hamburger Flughafen sah ich ihn. Den „Nackt Scanner“ wie er aus Funk und Fernsehen bekannt ist. Tja,  irgendeiner muss ihn  ja ausprobieren und somit bin ich mutig den Schildern gefolgt, die auf die Freiwilligkeit meiner bevorstehenden Tortur hinwiesen.

Zunächst stellte ich mich in der deutlich kürzere Warteschlange an und als ich dran kam wurde ich gebeten in eine Sichtdichtekabine zu gehen. Dort konnte ich meine Tasche wie gewohnt auf das seitlich geführte Förderband zur separaten Überprüfung ablegen. Eine Plastikkiste stand auf einer Sitzbank bereit, um die Kleidung aufzunehmen, die man laut Beschilderung in der Kabine ablegen sollte. Alles bis auf die Unterwäsche(!!!) verstaute ich also in dem Korb, der ebenfalls auf das Fließband für separate Überprüfung abgebeben wurde. Auf Knopfdruck öffnete sich eine Schiebetür und der Weg führte mich in ein weiteres Abteil, in der sich der „Nackt Scanner“ und ein Zollbeamter befand. Dieser wies mich an auf dem Scanner Platz zu nehmen und so legte ich mich auf die Vorrichtung die große Ähnlichkeit mit einer Solarium-Bank für Vollkörperbräune hat. Der Deckel wurde automatisch von oben geschlossen und für drei Sekunden hörte man eine Art Surren, wie von einem Milch-Aufschäumer. Da das Gerät Alarm schlug, musste ich nach dem Aussteigen noch meine Unterhose ausziehen und ich wurde manuell abgetastet. Da diese Untersuchung keinen Befund ergab, wurde ich vorsichtshalber fotografiert und durfte dann meine Kleidung wieder in Empfang nehmen. Nachdem ich mich angezogen hatte, gelangte ich durch eine weitere Schiebetür wieder an das Handgepäckband, wo ich meine restlichen Reiseutensilien wieder einsammeln konnte. Alles in allem hat es etwa 15 Minuten gedauert und war gar nicht so schlimm wie in den Medien behauptet.

Ja so haben wir uns das doch alle vorgestellt ;-) oder etwa nicht?

Aber die Realität ist häufig deutlich langweiliger als die Vorstellung. Deshalb kam ich auch nur in die eher etwas längere Warteschlange und musste dort wie gewohnt das Handgepäck, Jacke und Gürtel für die separate Überprüfung auf dem Laufband abgeben. Im Gegensatz zu der alten Methode muss man allerdings alles aus den Hosentaschen nehmen und nicht nur die metallischen Gegenstände. Ansonsten schlägt das Gerät nämlich an und man muss zur bekannten händischen Nachkontrolle. Man stellt sich dann auf zwei gelbe Fuß-Markierungen in den dosenförmigen Scanner und muss kurzeitig die Hände über den Kopf nehmen, um dann durchleuchtet zu werden. Wenn man aussteigt schaut man mit dem Zollbeamten gemeinsam auf einen Bildschirm mit einer vorhandenen symbolischen Personendarstellung, wie man sie von den Kreidemarkierungen der Polizei her kennt. Auf dieser wird dann mit gelben Rechtecken suspekte Scanergebnisse angezeigt, die dann noch einmal händisch nachkontrolliert werden.  Bei mir waren das Ohr und die rechte Hüfte kontrollwürdig. Das war dann auch der ganze Zauber.

So wie ich das gesehen habe musste jeder, der den Scanner benutzte zur Nachkontrolle. Also sind da noch einige Kinderkrankheiten zu heilen, bevor das neue System in Punkto Schnelligkeit dem alten System den Rang abläuft.

Da freu ich mich doch schon auf die nächste Sauerei der Flughäfen.

In diesem Sinne

Allzeit guten Flug

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Kommentare

S
<br /> Marci!!! Wie kannst Du mein Weltbild so zerstören??? Genauso hab ich mir das vorgestellt und dann kommst Du mit der<br /> "krassen" Wahrheit!!! ;-)<br /> <br /> <br />
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M
<br /> <br /> Ich bin da doch auch nur ein Opfer der Ehrlichkeit. Aber beim nächsten mal kneife ich die Augen einfach feste zu, dann kann ich so etwas auch nicht mehr sehen und darüber schreiben.<br /> <br /> <br /> :-)<br /> <br /> <br /> <br />

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